Dienstag, 26. Juni 2007

Ein geniales und abenteuerliches Jahr geht zu Ende

Good day,

(Hallo aus der Big Brother Eviction Show. Sachen gibt's)

Lang, lang ist's her, dass wir Euch geschrieben haben, aber wie ihr ja schon wusstet, befanden wir uns im Urlaub. D.h. gereist sind wir nicht mehr viel und erlebt haben wir noch weniger, denn beim Schnorcheln, Lesen, Walken, Kochen und Schlafen passieren einfach keine Abenteuer.

Trotzdem wollen wir es nicht versaeumen noch einen letzten Blogger zum Abschluss zu schreiben. Bestimmt fragt ihr Euch: Wo stecken sie denn oder wann kommen se denn wieder hoim? Diese Fragen wollen wir heute klaeren.


(Ocean meets Rainforest, oben im Cape Tribulation)


Naja, mit nicht viel gemacht untertreiben wir natuerlich ein wenig, denn immerhin haben wir auch in den letzten 5 Wochen 2500 km hinter uns gelassen. So verbrachten wir unseren letzten Teil der Reise ausschliesslich an der Ostkueste Australiens. Und die ist wie alles hier, auch ganz schoen gross. So genossen wir im Norden, um genau zu sein im Cape Tribulation, nen ziemlich dichten Urwald der sich bis zum Strand hinzog. Dort hatten wir super schoene Walks die meist im dichten Wald starteten und an einem verlassenen, schoenen Strand endeten.

(Wasserschildkroeten sahen wir beim Schnorcheln und im Aquarium)

Dann haben wir natuerlich die Gelegenheit wahrgenommen, am beruehmten Great Barrier Reef zu schnorcheln. Unglaublich wie viele, schoene und bunte Korallen es hier gibt. Ganz zu schweigen von den Fischen, die sich daraus naehren. Vom Clownfisch (Nemo) bis zum Reefhai war alles vertreten. Leider weiss auch die australische Tourismusbranche diesen Schatz zu wuerdigen, so stiegen die Preise in den letzten Jahren um das doppelte. Da ist man locker mal 150 Dollar los, wenn man nen Tag am Reef verbringen will. Naja, dafuer hat man diese Chance nicht oft im Leben und wenn man mit Kreditkarte zahlt tuts auch nicht so weh.

(Quallen, eine toedliche Gefahr beim Baden an Straenden im Norden von Queensland)

Schade war allerdings, dass man die schoenen Straende und das blaue Meer nicht ganz so geniessen kann wie man es gewohnt ist. Denn es lauern toedliche Quallen im Wasser, zumindest in Strandnaehe. So kann man nur an gesicherten Bereichen ins Wasser, die dann mit einem Netz die Quallen abhalten. Die gibts aber nicht in abgelegenen, verlassenen Straenden. So traegt man einen Stingeranzug, der einem Ganzkoerperkondom gleicht, was einem Freiluftbad natuerlich in gewisser Weise den Charm nimmt. Wir verzichteten daher gerne auf das Baden im Meer.

(Die Kochabende mit Eva und Uli waren immer bloody good and awesome)

Aber wie gesagt, wir genossen die Zeit auch schon mit Lesen, Walken und Kochen. Vor allem als wir unsere Baienfurter Freunde Eva und Uli wieder trafen. Unsere Bekannten aus Suedamerika. Ist das nicht ein Zufall. Von daher verbrachten wir erst mal 4 Tage damit abends gemeinsam zu kochen. Und da wir inzwischen nur noch in Apartments wohnten, gab es auch reichlich Platz und immer ne super Kueche. Es war herrlich, denn immerhin haben wir uns 3 Monate nicht mehr gesehen und dass es dann viel zu erzaehlen gab versteht sich von selbst.

(Kroks bei der Fuetterung in Steve Irwins Crocoseum)

Einen etwas traurigen Tag hatten wir im Austalia Zoo. Der bekannte Eigentuemer Steve Irwin ist im letzten September bei Tauchaufnahmen ums Leben gekommen. Er wurde von einem Rochen, die eher zu den harmloseren Tieren zaehlen, ins Herz gestochen. Da er einer der beruehmtesten Persoenlichkeiten Australiens war, wollten wir es nicht missen, seinen Zoo mal anzuschauen. Da im australischen Fernsehen auch heute noch jede Menge seiner Serien (Crocodile Hunter) zu sehen sind und sein Leben und seine Familie auch heute noch in jedem Magazin erscheinen, fiel es uns schwer den Besuch in seinem Zoo zu geniessen. Denn an jedem Eck haengt sein Bild, an einer riesigen Wand zeigt man sein Leben in Bildern und dazu gab es noch einen riesigen Zaun, an dem Abschiedsbriefe und Geschenke hinterlassen sind. Dies traegt natuerlich alles dazu bei, dass man immer wieder traurig gestimmt wird, da einem staendig ins Bewusstsein gerufen wird, was fuer ein besonderer Mensch er war. So sahen wir zwar sein Lebenswerk, konnten es aber nicht richtig geniessen, da einen das Ganze auch ein Jahr nach seinem Tod immer noch traurig stimmt.

(Der Gedenkzaun an Steve Irwin im Australia Zoo)

Viel spassiger wurde es wieder in Bribane. Denn dort hatten wir Karten fuer eine Sonntagsshow von Big Brother. Seit wir in Australien sind, lauefft diese Sendung auf einer Ueberholspur. Muss wohl so aehnlich sein wie bei uns im Jahr 2000. Auf jeden Fall verfolgen wir diese Sendung auch immer wieder und da auf unserer Rute das Sendestudio von Big Brother lag, kauften wir uns Karten und schauten uns alles mal live an. Und hier wurde ich zum ersten mal wieder in mein alltagliches Leben zurueckgerufen. Um uns herum waren fast nur Teenies, mit kurzen Roecken, noch kuerzeren Tops, auffaellig geschmickten Gesichtern und in alle Richtung stehenden Haaren. Dazu noch Kreischstimmen die einem das Trommelfeld platzen lassen. So musste ich nur die Augen schliessen und schwup die wup sah ich mich auf dem Pausenhof meiner Schule. Ein Spass war's trotzdem.

(Die Big Brother Eviction Show oder Teenies beim Ausrasten)

Kurz vor Sydney konnten wir noch ein Bild vom gestrandeten Tanker machen. Man kann nicht sagen was spektakulaerer war, das wilde Meer, das riesigen Wellen gegen die Schiffswand schmetterte und dabei die Gischt bis zu 30 Meter hoch spruehen liess oder die vielen Bewunderer und Presseleute die ein Verkehrsaufkommen verursachten, das auch zu lustig zu beobachten war.

(Ein Schauspiel ging zuende, gestern Nacht wurde der Tanker nach 25 Tagen vom Strand befreit)

Naja, auf jeden Fall sind wir nach 2500 km ueber die Harbour Bridge in Sydney eingefahren, das Ziel unserer Reise. Unbeschreiblich welches Gefuehl einem da durch den Magen ging. Unser Auto "Franz Ferdinand" hat es nach kleinen Anfangsschwierigkeiten doch noch gut mit uns gemeint und hat uns ueber 20 000 km durchs wilde Australien getragen. So waren wir froh, dass doch alles so gut geklappt hat und danken unserem Auto, dass es durchgehalten hat.

(Die Harbour Bridge in Sydney, das Drueberfahren kostet 2 Dollar und ne Tour 150, so fuhren wir nur drueber)

Jetzt hatten wir genau 10 Tage um das Auto zu verkaufen, denn dann kamen unsere Freunde aus Sydney von ihrer Weltreise zurueck, die uns in ihrem Heim aufnemmen wollen. Von daher hiess es Werbung zu machen, fuer ein 18 Jahre altes Auto, das schon 310 000 km auf dem Buckel hat. So gingen wir mit dem Preis ein wenig runter, sprachen ein deutsches Paerchen direkt an der beruehmten Tiefgarage in Kings Cross (bekannter Umschlagsplatz fuer gebrauchte Backpackerkisten) an und hatten ein mortz Glueck. So verkauften wir Franz Ferdinand bereits am 2. Tag fuer gutes Geld an Ursula und Daniel, denen wir mit dem Auto alles Glueck wuenschen.

(Der Verkauf von Franz Ferdinand an Ursula und Daniel, ein schoener Moment)

Zwischen dem Autoverkauf und der Ankunft unserer Freunde nuetzten wir die Zeit zum Shoppen. Denn ohne es erwartet zu haben befanden wir uns ploetzlich im australischen Winter. Die Temperaturen waren auf einmal nicht waermer als 12 Grad und nasskalt wars auch noch. Deshalb sind wir froh, dass unsere Weltreise bereits in 3 Tagen endet, denn auf Winter haben wir noch keine Lust. Aber nicht nur deshalb freuen wir uns auf daheim, es sind auch die Kleinigkeiten die wir immer wieder vermisst haben und auf die wir uns nun richtig freuen. Wie zum Beispiel deutsches Broot, Apfelsaftschorle, Yvonnes Naturkostladen, den Ravensburger Markt, die vielen Radwege, den Tatort am Sonntagabend, unsere Wohnung in der Moettelinstrasse und vieles mehr. Dazu koennen wir es kaum erwarten endlich mal wieder unsere Familie und Freunde begruessen zu koennen, wir sind ja so gespannt was im letzten Jahr in Deutschland passiert ist.

(Die "three sisters" in den Blue Mountains, ob sie wohl viel streiten so eng aufeinander)

Als Jodie und Alberto in Sydney eintrafen, hatten wir noch ein paar besondere Tage. Sie nahmen uns mit auf Elterns Boot mit dem wir eine Tour durch den Hafen Sydneys machten. Einen Tag darauf machten wir einen Ausflug in die Blue Mountains, was auch schoen war. So bekamen wir am Ende noch einen kleinen Einblick, wie es ist in Sydney aufgewachsen zu sein und hier auch zu leben. Eine witzige Story war, dass Jodies Eltern eine Metzgerei haben, in der Nicole Kidman in ihrer Kindheit als Kunde ein und aus ging und heute Nicoles Mutter und Schwester Kunden sind. Witzig gell?

(Ein Wiedersehen nach 8 Monaten, Jodie und Alberto lernten wir an unserem ersten Tag in Mexico kennen)

Unsere letzten Zeilen wollen wir unseren Freunden und Familien widmen, die uns mit ihren vielen E-Mails immer das Gefuehl gaben nicht vergessen zu sein. Wir freuten uns jedesmal auf Eure Mails und verfolgten gespannt was daheim so passierte, vielen Dank fuer die Geschichten. So sagen wir heute ein letztes Mal Tschuess aus den fernen Laendern und freuen uns endlich mal wieder auf ein Hallo in unserer Heimat. Bis bald.

(Tschuess Weltreise, schee war's un mir daetes wieder mache)

Yvonne und Alex