Dienstag, 26. Juni 2007

Ein geniales und abenteuerliches Jahr geht zu Ende

Good day,

(Hallo aus der Big Brother Eviction Show. Sachen gibt's)

Lang, lang ist's her, dass wir Euch geschrieben haben, aber wie ihr ja schon wusstet, befanden wir uns im Urlaub. D.h. gereist sind wir nicht mehr viel und erlebt haben wir noch weniger, denn beim Schnorcheln, Lesen, Walken, Kochen und Schlafen passieren einfach keine Abenteuer.

Trotzdem wollen wir es nicht versaeumen noch einen letzten Blogger zum Abschluss zu schreiben. Bestimmt fragt ihr Euch: Wo stecken sie denn oder wann kommen se denn wieder hoim? Diese Fragen wollen wir heute klaeren.


(Ocean meets Rainforest, oben im Cape Tribulation)


Naja, mit nicht viel gemacht untertreiben wir natuerlich ein wenig, denn immerhin haben wir auch in den letzten 5 Wochen 2500 km hinter uns gelassen. So verbrachten wir unseren letzten Teil der Reise ausschliesslich an der Ostkueste Australiens. Und die ist wie alles hier, auch ganz schoen gross. So genossen wir im Norden, um genau zu sein im Cape Tribulation, nen ziemlich dichten Urwald der sich bis zum Strand hinzog. Dort hatten wir super schoene Walks die meist im dichten Wald starteten und an einem verlassenen, schoenen Strand endeten.

(Wasserschildkroeten sahen wir beim Schnorcheln und im Aquarium)

Dann haben wir natuerlich die Gelegenheit wahrgenommen, am beruehmten Great Barrier Reef zu schnorcheln. Unglaublich wie viele, schoene und bunte Korallen es hier gibt. Ganz zu schweigen von den Fischen, die sich daraus naehren. Vom Clownfisch (Nemo) bis zum Reefhai war alles vertreten. Leider weiss auch die australische Tourismusbranche diesen Schatz zu wuerdigen, so stiegen die Preise in den letzten Jahren um das doppelte. Da ist man locker mal 150 Dollar los, wenn man nen Tag am Reef verbringen will. Naja, dafuer hat man diese Chance nicht oft im Leben und wenn man mit Kreditkarte zahlt tuts auch nicht so weh.

(Quallen, eine toedliche Gefahr beim Baden an Straenden im Norden von Queensland)

Schade war allerdings, dass man die schoenen Straende und das blaue Meer nicht ganz so geniessen kann wie man es gewohnt ist. Denn es lauern toedliche Quallen im Wasser, zumindest in Strandnaehe. So kann man nur an gesicherten Bereichen ins Wasser, die dann mit einem Netz die Quallen abhalten. Die gibts aber nicht in abgelegenen, verlassenen Straenden. So traegt man einen Stingeranzug, der einem Ganzkoerperkondom gleicht, was einem Freiluftbad natuerlich in gewisser Weise den Charm nimmt. Wir verzichteten daher gerne auf das Baden im Meer.

(Die Kochabende mit Eva und Uli waren immer bloody good and awesome)

Aber wie gesagt, wir genossen die Zeit auch schon mit Lesen, Walken und Kochen. Vor allem als wir unsere Baienfurter Freunde Eva und Uli wieder trafen. Unsere Bekannten aus Suedamerika. Ist das nicht ein Zufall. Von daher verbrachten wir erst mal 4 Tage damit abends gemeinsam zu kochen. Und da wir inzwischen nur noch in Apartments wohnten, gab es auch reichlich Platz und immer ne super Kueche. Es war herrlich, denn immerhin haben wir uns 3 Monate nicht mehr gesehen und dass es dann viel zu erzaehlen gab versteht sich von selbst.

(Kroks bei der Fuetterung in Steve Irwins Crocoseum)

Einen etwas traurigen Tag hatten wir im Austalia Zoo. Der bekannte Eigentuemer Steve Irwin ist im letzten September bei Tauchaufnahmen ums Leben gekommen. Er wurde von einem Rochen, die eher zu den harmloseren Tieren zaehlen, ins Herz gestochen. Da er einer der beruehmtesten Persoenlichkeiten Australiens war, wollten wir es nicht missen, seinen Zoo mal anzuschauen. Da im australischen Fernsehen auch heute noch jede Menge seiner Serien (Crocodile Hunter) zu sehen sind und sein Leben und seine Familie auch heute noch in jedem Magazin erscheinen, fiel es uns schwer den Besuch in seinem Zoo zu geniessen. Denn an jedem Eck haengt sein Bild, an einer riesigen Wand zeigt man sein Leben in Bildern und dazu gab es noch einen riesigen Zaun, an dem Abschiedsbriefe und Geschenke hinterlassen sind. Dies traegt natuerlich alles dazu bei, dass man immer wieder traurig gestimmt wird, da einem staendig ins Bewusstsein gerufen wird, was fuer ein besonderer Mensch er war. So sahen wir zwar sein Lebenswerk, konnten es aber nicht richtig geniessen, da einen das Ganze auch ein Jahr nach seinem Tod immer noch traurig stimmt.

(Der Gedenkzaun an Steve Irwin im Australia Zoo)

Viel spassiger wurde es wieder in Bribane. Denn dort hatten wir Karten fuer eine Sonntagsshow von Big Brother. Seit wir in Australien sind, lauefft diese Sendung auf einer Ueberholspur. Muss wohl so aehnlich sein wie bei uns im Jahr 2000. Auf jeden Fall verfolgen wir diese Sendung auch immer wieder und da auf unserer Rute das Sendestudio von Big Brother lag, kauften wir uns Karten und schauten uns alles mal live an. Und hier wurde ich zum ersten mal wieder in mein alltagliches Leben zurueckgerufen. Um uns herum waren fast nur Teenies, mit kurzen Roecken, noch kuerzeren Tops, auffaellig geschmickten Gesichtern und in alle Richtung stehenden Haaren. Dazu noch Kreischstimmen die einem das Trommelfeld platzen lassen. So musste ich nur die Augen schliessen und schwup die wup sah ich mich auf dem Pausenhof meiner Schule. Ein Spass war's trotzdem.

(Die Big Brother Eviction Show oder Teenies beim Ausrasten)

Kurz vor Sydney konnten wir noch ein Bild vom gestrandeten Tanker machen. Man kann nicht sagen was spektakulaerer war, das wilde Meer, das riesigen Wellen gegen die Schiffswand schmetterte und dabei die Gischt bis zu 30 Meter hoch spruehen liess oder die vielen Bewunderer und Presseleute die ein Verkehrsaufkommen verursachten, das auch zu lustig zu beobachten war.

(Ein Schauspiel ging zuende, gestern Nacht wurde der Tanker nach 25 Tagen vom Strand befreit)

Naja, auf jeden Fall sind wir nach 2500 km ueber die Harbour Bridge in Sydney eingefahren, das Ziel unserer Reise. Unbeschreiblich welches Gefuehl einem da durch den Magen ging. Unser Auto "Franz Ferdinand" hat es nach kleinen Anfangsschwierigkeiten doch noch gut mit uns gemeint und hat uns ueber 20 000 km durchs wilde Australien getragen. So waren wir froh, dass doch alles so gut geklappt hat und danken unserem Auto, dass es durchgehalten hat.

(Die Harbour Bridge in Sydney, das Drueberfahren kostet 2 Dollar und ne Tour 150, so fuhren wir nur drueber)

Jetzt hatten wir genau 10 Tage um das Auto zu verkaufen, denn dann kamen unsere Freunde aus Sydney von ihrer Weltreise zurueck, die uns in ihrem Heim aufnemmen wollen. Von daher hiess es Werbung zu machen, fuer ein 18 Jahre altes Auto, das schon 310 000 km auf dem Buckel hat. So gingen wir mit dem Preis ein wenig runter, sprachen ein deutsches Paerchen direkt an der beruehmten Tiefgarage in Kings Cross (bekannter Umschlagsplatz fuer gebrauchte Backpackerkisten) an und hatten ein mortz Glueck. So verkauften wir Franz Ferdinand bereits am 2. Tag fuer gutes Geld an Ursula und Daniel, denen wir mit dem Auto alles Glueck wuenschen.

(Der Verkauf von Franz Ferdinand an Ursula und Daniel, ein schoener Moment)

Zwischen dem Autoverkauf und der Ankunft unserer Freunde nuetzten wir die Zeit zum Shoppen. Denn ohne es erwartet zu haben befanden wir uns ploetzlich im australischen Winter. Die Temperaturen waren auf einmal nicht waermer als 12 Grad und nasskalt wars auch noch. Deshalb sind wir froh, dass unsere Weltreise bereits in 3 Tagen endet, denn auf Winter haben wir noch keine Lust. Aber nicht nur deshalb freuen wir uns auf daheim, es sind auch die Kleinigkeiten die wir immer wieder vermisst haben und auf die wir uns nun richtig freuen. Wie zum Beispiel deutsches Broot, Apfelsaftschorle, Yvonnes Naturkostladen, den Ravensburger Markt, die vielen Radwege, den Tatort am Sonntagabend, unsere Wohnung in der Moettelinstrasse und vieles mehr. Dazu koennen wir es kaum erwarten endlich mal wieder unsere Familie und Freunde begruessen zu koennen, wir sind ja so gespannt was im letzten Jahr in Deutschland passiert ist.

(Die "three sisters" in den Blue Mountains, ob sie wohl viel streiten so eng aufeinander)

Als Jodie und Alberto in Sydney eintrafen, hatten wir noch ein paar besondere Tage. Sie nahmen uns mit auf Elterns Boot mit dem wir eine Tour durch den Hafen Sydneys machten. Einen Tag darauf machten wir einen Ausflug in die Blue Mountains, was auch schoen war. So bekamen wir am Ende noch einen kleinen Einblick, wie es ist in Sydney aufgewachsen zu sein und hier auch zu leben. Eine witzige Story war, dass Jodies Eltern eine Metzgerei haben, in der Nicole Kidman in ihrer Kindheit als Kunde ein und aus ging und heute Nicoles Mutter und Schwester Kunden sind. Witzig gell?

(Ein Wiedersehen nach 8 Monaten, Jodie und Alberto lernten wir an unserem ersten Tag in Mexico kennen)

Unsere letzten Zeilen wollen wir unseren Freunden und Familien widmen, die uns mit ihren vielen E-Mails immer das Gefuehl gaben nicht vergessen zu sein. Wir freuten uns jedesmal auf Eure Mails und verfolgten gespannt was daheim so passierte, vielen Dank fuer die Geschichten. So sagen wir heute ein letztes Mal Tschuess aus den fernen Laendern und freuen uns endlich mal wieder auf ein Hallo in unserer Heimat. Bis bald.

(Tschuess Weltreise, schee war's un mir daetes wieder mache)

Yvonne und Alex

Montag, 21. Mai 2007

Durchs Outback ohne Klimaanlage, eines der letzten grossen Abenteuer, die keiner braucht

G' day sagen wir nach ein paar bezaubernden, anstrengenden, schwuel-heissen und abenteuerlichen Wochen und zwar heute aus Townsville an der Ostkueste Australiens, oder besser mitten in der Zivilisation, die wir gegen Ende der letzten Wochen so sehr vermissten.

(Erschoepft nach 8000 km Fahrt erreichten wir Queensland, unseren Platz zum Ausspannen)

Aber nun zur Fahrt nach Townsville, die ja immerhin 4 Wochen dauerte und in der wir unglaubliche 8 000 km zuruecklegten. Angefangen hats noerdlich von Perth oder besser gesagt, dort hats aufgehoert, das normale Leben unter vielen Nachbarn. Ab sofort gab es keine vielen Nachbarn mehr, da es zum einen kaum noch Orte gab und wenn dann nur kleine. So faehrt man gerne mal 600 km um dann am Ortschild eine Bevoelkerungsdichte von ebenfalls 600 Seelen zu lesen. OK manchmal waren es auch ein paar mehr, genauso wie es manchmal auch ein paar weniger waren. Wie zum Beispiel die Roadhaeuser die ploetzlich aus dem Nichts erscheinen und eine Einwohnerdichte von 4 bis 8 Bewohnern haben. Dort hatten wir auch mal die Gelegenheit mit einem der vielen Working-Visa-Travellern zu sprechen. Der arme war aus Deutschland und ausser ihm gab es nur noch 5 andere "maennliche" Bewohner in seinem Roadhouse-Dorf. Er hatte nen 2 Wochen-Vertrag unterschrieben, was er schon nach einem Tag bereute. Sein Arbeitstag war so eintoenig und die netten Nachbarn so weit weg, dass er abends noch 10 Runden ums Roadhouse joggte musste um nachts ueberhaupt einschlafen zu koennen. Also nicht gerade erfuellt, das Leben in einem Roadhouse.


(Einsame Strassen im Westen, und dann auch noch Gravel-Road, was unserem Franz Ferdinand schwer zu schaffen machte, so liess er nach dieser Fahrt die Stossstange schief haengen)


(Dicke Baeume in den Kimberlys, kommt vom vielen Junk Food, das man hier im Outback gerne isst)


So fuhren wir 4 Wochen durchs westliche Outback und staunten nicht schlecht, dass sich diese Situation nicht wirklich aenderte. Was macht man in solchen Stadten in "the middle of nowhere", fragt ihr euch bestimmt? Wir fragten es uns auch die ganze Zeit. Also entweder gabs da ne Miene, in der armseelige Junggesellen arbeiteten um ihren Traum von Reichtum verwirklichen zu koennen (Monatsgehalt 10 000 Dollar Netto), oder eben auch Familienvaeter, die dann noch einsamer waren, oder aber Frau und Kind dabei, was nicht besser war, da dann meistens letztere einsam waren. Gut manche sagen, "it's ok" was so viel heisst wie "net schlecht" aber was auch heisst "nicht gut". Tauschen wollten wir auf jeden Fall nicht. Aber interessant wars allemal. Vor allem die rauen Sitten in solchen Staedten laesst einen an eine Art Wild-West-Romantik erinnern.
Oder zum anderen waren es kleine Doerfer die neben Touristattraktionen entstanden, die zwar etwas schoener anzusehen waren, aber in denen auch der Hund begraben war.


(Road-Trains versorgen die verlassen Staedte mit Waren im Outback und die Adler mit Frischfleisch am Strassenrand)


(Eine der vielen Gorges, schoen zum fotografieren und noch schoener zum Reinsspringen)

Was sahen wir noch, ach ja, da waren die vielen Aborignis, die ersten Bewohner des Kontinentes. Die sahen wir auch, was allerdings eher ein trauriges Bild war. Denn mit einer bestohlenen oder besser gesagt ueberrumpelten Lebensweise laesst sich im heutigen Australien nichts mehr machen. So trottet man dahin, laesst sich woechentlich einen Scheck vom Staat ausstellen und loest ihn dann auch gleich beim naechsten "Liquer Shop" ein. So liegen viele von ihnen am Morgen, Mittag und Abend in den Parks, Strassen, Gehwegen und sonst wo trinken ihren Alkohol und schreien sich gegenseitig an. Hoert sich hart an, ist aber leider so. Natuerlich sind sie daher auch Grund zu unzaehligen Diskussionen unter den Urlaubern und der einheimischen Bevoelkerung. Ziemlich heftigen Diskussionen und krassen Meinungen. So sind die Urlauber eher der Meinung man muesste doch was dagegen tun und die Einheimischen sind der Meinung man tut schon viel zu viel. Es ist schwer sich dabei ne eigene Meinung zu bilden, da wir eh nur Stimmen von Urlaubern und Einheimischen und nicht die der Aboriginies gehoert haben. Aber es ist offensichtlich, dass es bisher keine gute Loesung gibt und dass noch viele Jahre bzw. Jahrzehnte vergehen, bis sich die Situation einigermassen entspannt hat.

(Aboriginis vor einem Bottle Shop, Treffpunkt in vielen Stadten im Outback)

(Ein mutiger deutscher Kollege, der kein zweites Mal ne Schlange ueberfahren wollte)

So nun noch zum Schoenen. Natuerlich kann man davon ausgehen, dass durch die duerftige Besiedelung Westaustraliens ein riesiges Gebiet an Natur unangetastet blieb. Und so war es auch. Wir sahen eine atemberaubende Natur und unglaublich viel Tierleben. So huepften abends Kangorus auf dem Zeltplatz umher, die sich auch gerne mal beim Schalfen an nen warem Koerper anlehnten, Yvonne hatte die Gelegenheit Delfine zu fuettern und zwar Delfine die im Meer und nicht im Aquarium leben und die freiwillig einem bis vor die Fuesse schwimmen um nen kleinen Fisch aus der Hand zu fressen. Wir bewunderten riesige Adler die man hier sehr leicht beobachten kann, da ihre Beute meist am Rand des Highways liegt und zwar taeglich frisch (weniger schoen anzuschaun), wir entdeckten unsere Begeisterung fuer Voegel, die es hier in allen Farben und sehr zahlreich zu beobachten gibt, besonders die Pelikane sind uns ans Herz gewachsen. Nicht zu vergessen war das Schnorcheln um den Ort Exmouth, wo man ganze Korallenbaenke vom Strand aus beschnorcheln konnte und dabei mit aller Arten von Fischen um die Wette tauchte. Auch die Natur zeigte sich in aller Schoenheit, Sonnenuntergaenge wie aus dem Bildband, rote Gesteinsformationen soweit das Auge reichen kann, tiefe Schluchten, dicke Baeume und Wasserfaelle mit angrenzenden Wasserloechern die immer zum Reinspringen einluden. Was soll man sagen, Australiens Natur ist einfach wunderschoen.


(Diese Delfine gehoeren den zwei Familien an, die schon seit 40 Jahren immer um 8 Uhr zum Fruehstueck an den Strand von Monkey Mia geschwommen kommen )




(Auch dieser Pelikan geniesst die Vorzuege der modernen Welt in Monkey Mia)




(Kitschiger Sonnenuntergang, das Highlight in Broome. Sonst gibts dort auch nicht viel mehr zu sehen)

Zum Schluss wollen wir noch unser neues Gefuehl beschreiben, dass sich doch die letzten beiden Wochen einschlich. Denn es waren unglaublich, lange und einsame Fahrten die wir hinter uns bringen mussten, wie gesagt immerhin 8000 km. Und das manchmal bei 40 Grad Hitze und mehr. Ohne Klimaanlage und mit nem fast 30 Jahre alten Auto. Was will man da sagen, es blieb immer spannend und abenteuerlich. So kam langsam das Gefuehl des ausgebrannt sein auf. Denn immerhin sahen wir die letzten 10 Monate soviele Tiere und Landschaften. Und jetzt gegen Ende, wenn man sozusagen eher satt ist, muss man auch noch mit den Qualen solcher Langstreckenfahrten leben. Wir wollten am Ende keine Kilometer mehr fuer irgendeine Felsformation oder fuer nen Wasserfall runterreisen. So beschlossen wir einstimmig, dass eigentlich das Reisen ein Ende haben muss und dafuer der Urlaub einen Anfang. Also keine Extrastrecke nach Darwin und Alice Springs, wo wir ja beide vor 6 Jahren schon mal waren. Nein, lieber ausspannen. So ueberlegten wir wo wir das am besten koennen, mit all den Dingen die wir die letzten Wochen so vermisst haben. Und wir entschieden uns fuer die Ostkueste. So wurde unser sehnlichster Wunsch, ein schoener Ort an der Ostkueste, mit schoenem Strand, schoener Promenade, schoenem Meer, Eiscafes, Kinos, Fussgaengerzone, Shoppingmalls, Internet, Buecherei, vielen Leuten und was sonst noch alles zum Wohlfuehlen fuer ausgebrannte Traveller dazugehoert. Und das alles nicht mehr aus dem Auto raus, sondern aus nem Appartment mit eigener Kueche.

(Keine Menschen aber jede Menge Muecken findet man im Outback. Man ist also doch nicht so alleine)

Und genau das machen wir jetzt auch. Wir sind an der Ostkueste angekommen (Hut ab vor Franz Ferdinand unserem Auto), haben uns in Townsville ein Appartment mit Meerblick genommen, kochen nun in unserer eigenen Kueche, lassen das Auto in der Tiefgarage und geniesen den Tag. Von daher werden wir nun an den Strand laufen, ne Runde im Meer baden (mit der kleinen Sorge nicht von ner Qualle zu Tode beruehrt zu werden) dann gibts nen Eiscafe an der Promenade, dann wird gekocht, zur Verdauung noch nen Abendspaziergang zum Einschlafen ne DVD schaun und nach den Schlafen wachen wir auf und wiederholen den gestrigen Tag von vorn.


(Willkommen im Paradies, Strand aus Muscheln, gruenes Meer, blauer Himmel, Shell Beach an der Westkueste)

So machen wir Schluss mit dem Reisen und Beginnen mit dem Ausruhen, haben unser Paradies erreicht und sagen "Carpe diem" nach good old Germany.

Yvonne und Alex

Freitag, 27. April 2007

Up and downs in Down Under

G'day mates,
Lang ist's her und viel ist passiert, deshalb fangen wir mal gleich an zu erzaehlen:
Australien ist einfach das schoenste aller Reisegefuehle, jedenfalls fuer uns, weshalb? Naja, alle Leute hier sind super nett, das Land hat so ziemlich alles zu bieten, was man als Tourist liebt, wie zum Beispiel saubere oeffentliche Toiletten mit Klopapier, Touribueros mit jeder Menge Infomaterial, ausgezeichnete Walks und davon auch jede Menge, Restareas sogar mit Grillstation, besondere Tiere, tolles Meer in allen Farben und Launen, rote Erde, Buschland, witzige Strassenschilder, tolles Englisch, IceCoffee im Tetrapack, Fish and Chips und vieles mehr. Australien ist einfach ein Traum. Wir sind nun schon seit 4 Wochen im Land und geniessen jeden Tag in vollen Zuegen. So bleibt nicht mal Zeit und Lust zum Blogger schreiben.

(Unser erster Stop in Austraien, die super schoene Stadt Melbourne)

Aber was gibts zu berichten, wirklich schwer, wenn jeder Tag traumhaft ist. Aber ein Highlight war bestimmt der Autokauf und dem damit verbundenen Spass und Stress. Spass machte es zum Beispiel allerhand Angebote einzuholen und Probefahrten mit den verschiedensten Autos und auch noch im Linksverkehr zu machen. Haengen blieben wir beim Ford Falcon von Max. So kauften wir Franz Ferdinand, so genannt von Max, dem Vorbesitzer. Fuer alle Fahrzeugexperten, Franz Ferdinand ist ein ewig langer Kombi mit ner kraftvollen 6 Zylinder-Maschine unter der Haube, die zusammen nen Hubraum von 4 Litern ergeben. Also hoellen Sound und grosse Spritkosten. Aber egal, Sound geht nun mal vor Spritkosten und man lebt ja nur einmal. Das glueckliche an allem, sehr geringe Anschaffungskosten, das eher unglueckliche, grosse Instalthaltungskosten und einige unruhige Naechte! Allerdings nur die ersten 10 Tage, seitdem laeufft unser Franz Ferdinand tadellos. Von daher geniessen wir es durch Australiens Natur zu cruzen und das geht so: Sitze ganz nach hinten, Fenster runter, Schalthebel auf Drive, Red Hot Chili Pepper aus den Lautsprechern und Motor bei Halbgas brummen lassen, einfach genial.

(Max verkaufte uns seinen Franz Ferdinand, den wir nach vielen auf und abs letztendlich ins Herz geschlossen haben)

So passierten wir die Great Ocean Road und bewunderten die 12 Apostel, die gar keine 12 mehr sind, wir bewanderten tolle Felskuesten und bestaunten den Wellengang der dort herrscht und die Geschichten der vielen Schiffwracks, die es eben durch diesen Wellengang gibt.

(Beautiful Views an der Great Ocean Road)

Wir durchfuhren die Nullabor Ebene, die so heisst, weil es da Null Baeume gibt und alles sehr eintoenig aussieht. So gibt es auch ueber ne Strecke von 1200 km kein Dorf und keine Autowerkstatt, was uns zu diesem Zeitpunkt noch richtig Sorgen machte. So hatten wir dort auch unser Abenteuer, das aber ein gutes Ende nahm. Uebrigens ist das unser Reiseautofahrrekord 1200 km an einem Tag.

(Die lange Leere der Nullabor Ebene, da hilft nur gute Musik und viel IceCoffee)

(Jede Menge Tiere in der Natur und auf Schildern)

Wir passierten auch Teile von Sued-West-Australien, wo wir Goldgraeberstaedte besuchten, schoene Steinformationen bestaunten und die weissesten Straende mit dem "blauestem" Wasser entlangspazierten. Hoert sich an wie im Maerchen, war aber so.


(Eher ungefaehrliches Surfen am Wave Rock in Western Australia)


(In Esperance findet man mit die schoensten und weissesten Straende der Welt)

Das tolle in Australien sind auch die oeffentlichen Picknickplaetze, so gibt es an allen schoenen Stellen Baenke und Tische und meisst noch nen elektrischen BBQ-Grill. Von daher ist es ein leichtes im freien zu Essen, was wir auch meistens tun. Abends faellt es auch nicht schwer ein schoenes Platzchen zum Schlafen zu finden, da unser Franz Ferdinand locker Platz zum Schlafen bietet, stehen wir oeffters auf kostenlosen, einsamen Campingareas die meisst einen schoenen Sternenhimmel bieten und einem im Rauschen des Meeres in den Schlaf wiegen. Wahnsinn.

(Hier einer der vielen schoenen Voegel, die einem ueberall begegnen)

(Perth, unser erstes grosses Etapenziel, ein Viertel der Gesamtstrecke ist geschafft)

So haben wir in den letzten vier Wochen die Reise von Melbourne nach Perth unternommen und sind dabei schon an die 4000 km gefahren, haben viel gesehen und einiges mitgemacht. Als naechstes steht die Reise von Perth nach Darwin an, wir sind gespannt was uns dort alles erwartet und ob unser Franz Ferdinand diese grosse und einsame Outbackstrecke ohne grossen Schwierigkeiten schafft. Von daher sagen wir bis auf weiteres: No worries, mate!

Yvonne und Alex

Samstag, 24. März 2007

Hasta la vista America

A Gruezi aus dr chilenischen Schwietz,
(Willkommen in der chilenischen Schweiz, mit Schwarzbrot und Landjaeger)

Heute zum letzten Mal aus Amerika. Uns zittern schon die Knie, so aufgeregt sind wir vor dem Flug nach Australien. Noch 9 Stunden, dann ist es soweit. Aber bis dorthin haben wir noch die Zeit Euch von unseren Erlebnissen der letzten Woche zu berichten.

Viel Neues gab es allerdings nicht. Wir hielten uns in der chilenischen Schweiz auf, von daher gab es keinen neuen Landschaftstypen zu bewundern. Immer noch praegen Berge, Seen und Wanderwege die Landschaft, ok es gibt ein paar Vulkane, die gibt es jetzt ¡n der Schweiz weniger.

Ein Ereignis ist dennoch erwaehnenswert. Wir machten naemlich eine Tour mit Jorge. Ein argentinischer Indianajones mit juedischer Abstammung, der sich darauf spezialisiert hat israelische Turisten die Gegend zu zeigen. Da uns die Tour empfohlen wurde und wir auch mal Israelis naeher kennen lernen wollten, meldeten wir uns an einer endlos langen Schlange bei Ihm an.
Wir hatten Glueck und bekamen durch Conections noch zwei Platze in seinem Jeep. Zu unserer Verwunderung sprach das Sprachtalent Jorge neben spanisch, portugisisch, englisch und hebraeisch auch deutsch, da er 3 Jahre in Muenchen gelebt hatte und dort scheinbar das Autofahren gelernt hat. Was wir aber bezeifeln, denn so wie er mit seinem Jeep umging, das grenzt schon an mutwillige Zerstoerung. Schon beim Beladen stellten wir fest, dass die zulaessige Personenzahl um ein vielfaches ueberschritten wurde. So waren wir mit Ihm 11 Passagiere. Dazu war sein Fahrstil eine einzige Kamikazienfahrt durch Waelder und durch saemtliche Baeche der Umgebung. Eine Strasse sahen wir selten und uns schuettelte es so durch die Karre, dass wir am Ende alle Beulen und blaue Flecken zu verzeichnen hatten. Die Landschaften schauten wir immer zwei Zigarettenlaengen an (Uhrzeiten kannte er nicht, er zaehlte die Zeit mit gerauchten Zigaretten).
Und am Ende gabs dann noch ein BBQ am See, welches dann ziemlich lange ging, da er uns Unmengen von Wuerstchen und Fleisch anbot. Als Nachtisch gabs noch gegrillte Banane, mit viel Zucker drauf, dann nen doppelten Schlag Dulce de Leche (argentinischer Nutellaersatz) und noch nen Schlag Schlagsahen und dann nochmal ne halbe Dose Zucker, schwer wars. So mussten wir bei der Heimfahrt auch fast alle "K.....en". Aber trotzdem wars super.
Wir tauschten uns mal richtig mit den Israelis aus, wir erfuhren einiges ueber Ihre harte Zeit bei der Arme, die jede Frau nach der Schule 2 Jahre zu besuchen hat und jeder Junge 3 Jahre. Und einiges ueber die Situation in Ihrem Land. Aber das alles zu erzaehlen wuerde den Rahmen sprengen. Sprecht uns zuhause darauf an, wir erzaehlen Euch dann gern mehr davon.

(Jorge, der juedische Argentinier mit australischem Aussehen und immer ne Kippe im Mund)
(Jorge bei seinen zwei Lieblingsbeschaeftigungen, rauchen und Mate trinken)


(Ein Bild fuer die neuen Geschichtsbuecher, zwei Deutsche zusammen mit 11 Israelis, vor 50 Jahren noch undenkbar)

(Die Landschaften der chilenischen Schweiz, Berge, Tannen und Seen)

Ansonsten machte es uns Freude deutsche Spuren beim Reisen zu sehen. Oftmals sieht man ja nur amerikanische oder spanische. Nicht aber in Chile. Hier wird des oefteren auch mal deutsch gesprochen, oder deutsch gegessen. So gibt es hier nachmittags wie bei uns Cafe und Kuchen oder in den Kneipen findet man Bier das nach deutschem Reinhaltungsgebot oder wie auch immer gebraut wird. Es soll auch noch verkappte Nazis in Chile geben, allerdings sind wir denen nicht begegnet. Man sah aber an einigen Restaurants althergebrachte Namen und Sprueche, die einem den Anschein ueber altes Denken geben, allerdings sind das nur Vermutungen. Wir machten die Erfahrung, dass sich hier viele Deutsche, Schweizer und Oesterreicher in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart niedergelassen haben und sich recht gut integrierten. So kommt man auch als Tourist mit ihnen in Kontakt und erfaehrt immer lustige Geschichten ueber das Leben hier. Und wir trafen noch keinen, der seine Entscheidung hier zu leben bereute. Von daher muss es ja wohl passen.

(Produkte mit deutschen Wurzeln, das tut gut)

(Hier wird nachmittags auch "Kuchen" gegessen)

(Es scheint als ob manche Deutschstaemmige in der Geschichte stehen geblieben sind)

(Das Cafe Haussmann, hier trifft man viele Chilenen mit deutschen Wurzeln)

Aber auch kein Wunder, denn schliesslich gibt es hier sehr schoene Landschaften und Chile bietet europaeischen Standart. So fuehlten wir uns im letzten Land, dass wir auf unserer Reise hier in Amerika besuchten sehr wohl und wollen bestimmt auch mal wieder kommen.
(Der Vulkan Villarica in Pucon, ein schoenes Ausflugsziel)

(Santiago umgeben von Bergen, die man sich aufgrund des Smogs dazudenken muss)
Da es die letzte Woche in Amerika war, kam es unweigerlich auch des oeftern zu Gespraechen und Gedanken was wohl das schoenste Erlebnis in den lezten 8 Monaten war. Oder oft werden wir auch gefragt, welches Land uns am besten gefallen hat. Und jedes Mal haben wir es schwer, da wir wirklich die 8 Monate in vollen Zuegen genossen und jedes Land und jeder Menschenschlag etwas besonderes hatte. Und nicht nur das Land und die Leute, nein auch unsere Reisebekannte, die oftmals zu unseren Freunden wurden, gaben vielen Ereignissen noch die Wuerze. So gab es eigentlich nie eine Zeit des Kummers oder des Heimwehs. Ok, die erste Stunde in Vancouver war hart, dort dachten wir schon nach, was wohl alles vor uns liegt und wie alles werden wird. Danach war es nur noch genial.
Trotzallem wollen wir Euch die Antwort nicht schuldig bleiben, was war am schoensten in Amerika? Also in einem Satz und mit einem Ding ist das Ganze nicht gesagt, aber fangen wir mal an.
Wir erinnern uns gern zurueck und besonders an:
  • die letzten paar Tage in Ravensburg bei Caia und Holger,
  • den Beginn unserer Reise in Bayern bei Cettos als wir noch die letzten Tipps und Medikamente ausgetauscht haben,
  • unser gemeinsames Essen mit Nicole, Bret und Oli in Vancouver, die uns vom Leben in Kanada berichteten,
  • die Tandemtour auf Vancouver-Island mit den anschliessend besten "Fish and Chips" die wir bisher hatten,
  • das Wandern in den Rocky Mountains,
  • das Beobachten der Baeren im Sequoia NP,
  • das Treffen mit Christine und ihrer Familie und Freunde in San Franzisco,
  • den Besuch im Hearst Castle,
  • die Fahrt auf den Spuren des Goldrausches in Californien,
  • die Drehorte von dem Weinfilm Sideways,
  • David Copperfield in Las Vegas,
  • die Coastline suedlich von LA,
  • den bizzaren Grenzuebergang nach Mexico,
  • unseren ersten Abend in Mexico mit unseren Reisebekannten aus Sydney Jodie und Alberto, die ebenfalls eine Amerikareise machen und bei denen wir am Ende unserer Reise in Sydney Gast sein werden,
  • Mexico City und das Fussballspiel im Azthekenstadion,
  • die Reise durch Yukatan mit Christian bei der wir den Spuren der Maya folgten,
  • die Selgelschifffahrt auf der Karibik,
  • die zwei Wochen Sprachkurs in Antigua und das Wohnen bei Sarah,
  • die Bekanntschaft mit dem Fabrikanten Horst in Guatemala City,
  • den Tag in El Salvador, als uns Guillermo sein Land zeigte,
  • super Essen (healthy) und Idylle auf der Isla Ometepe (Nicaragua)
  • Kathie und James aus England mit denen wir feuchtfroehliche Weihnachten und Sylvester feierten,
  • Galapagos und unser Traumschiff die "Beagle",
  • die Baienfurther Bekanntschaft Eva und Uli, die unsere Freunde wurden und mit denen wir immer wieder Zusammenkuenfte mit genialen Essen feierten,
  • Sandboarden in der Sandwueste bei Ica
  • die Mystik bei Machu Pichu,
  • die Downhillfahrt auf der gefaehrlichsten Strasse der Welt in La Paz,
  • die Durchquerung der Salzwueste
  • die Besteigung des 5640er in der Atacama Wueste,
  • die Woche bei Silke und Riccardo in Salta, deren Internetseite fuer ihr B&B fertiggestellt ist. Ueberzeugt Euch selbst: www.carpediemsalta.com.ar
  • die Wassermassen des Iquazu,
  • Buenos Aires und das genialeste Essen ueberhaupt,
  • die Pinguine auf der Peninsula Valdez,
  • das Ende der Welt in Ushuaia und seinem launischem Wetter,
  • die spektakulaeren Eisbrueche des Gletschers Perito Moreno,
  • die Wanderung auf den Gletschersee des Fitz Roy, bei der wir den Schweitzer Armin kennen lernten und
  • an die Tour mit Indiana-Jorge und den 8 Israelis und
  • last but not least an die vielen emails und Nachrichten die uns aus Deutschland erreichen, so vergessen wir unsere Heimat nicht und wissen worauf wir uns freuen koennen.
So sammelten sich einige Erinnerungen in den letzten 8 Monaten und die Reise ist noch nicht zu Ende. Wir verlassen Amerika, das eigentlich der Ausloeser dieser Reise war, als wir vor 6 Jahren, nach einem Diavortrag, beschlossen diesen Kontinent gemeinsam zu bereisen. So planten wir es und so machten wir es. Wir hoffen wir konnten Euch ein wenig von unseren Erfahrungen und Freuden abgeben und haben Euch vielleicht sogar angesteckt, das eine oder andere Land zu besuchen. Uns wuerde es freuen.
Von daher sagen wir beide jetzt erst mal "Hasta la vista" zu Amerika und freuen uns auf unseren letzten, grossen Abschnitt. Auf gehts nach "Down Under".

(Mit diesem Bild sagen wir Tschuess Amerika, schee wars)

Yvonne und Alex, the worldwalkers