Samstag, 24. März 2007

Hasta la vista America

A Gruezi aus dr chilenischen Schwietz,
(Willkommen in der chilenischen Schweiz, mit Schwarzbrot und Landjaeger)

Heute zum letzten Mal aus Amerika. Uns zittern schon die Knie, so aufgeregt sind wir vor dem Flug nach Australien. Noch 9 Stunden, dann ist es soweit. Aber bis dorthin haben wir noch die Zeit Euch von unseren Erlebnissen der letzten Woche zu berichten.

Viel Neues gab es allerdings nicht. Wir hielten uns in der chilenischen Schweiz auf, von daher gab es keinen neuen Landschaftstypen zu bewundern. Immer noch praegen Berge, Seen und Wanderwege die Landschaft, ok es gibt ein paar Vulkane, die gibt es jetzt ¡n der Schweiz weniger.

Ein Ereignis ist dennoch erwaehnenswert. Wir machten naemlich eine Tour mit Jorge. Ein argentinischer Indianajones mit juedischer Abstammung, der sich darauf spezialisiert hat israelische Turisten die Gegend zu zeigen. Da uns die Tour empfohlen wurde und wir auch mal Israelis naeher kennen lernen wollten, meldeten wir uns an einer endlos langen Schlange bei Ihm an.
Wir hatten Glueck und bekamen durch Conections noch zwei Platze in seinem Jeep. Zu unserer Verwunderung sprach das Sprachtalent Jorge neben spanisch, portugisisch, englisch und hebraeisch auch deutsch, da er 3 Jahre in Muenchen gelebt hatte und dort scheinbar das Autofahren gelernt hat. Was wir aber bezeifeln, denn so wie er mit seinem Jeep umging, das grenzt schon an mutwillige Zerstoerung. Schon beim Beladen stellten wir fest, dass die zulaessige Personenzahl um ein vielfaches ueberschritten wurde. So waren wir mit Ihm 11 Passagiere. Dazu war sein Fahrstil eine einzige Kamikazienfahrt durch Waelder und durch saemtliche Baeche der Umgebung. Eine Strasse sahen wir selten und uns schuettelte es so durch die Karre, dass wir am Ende alle Beulen und blaue Flecken zu verzeichnen hatten. Die Landschaften schauten wir immer zwei Zigarettenlaengen an (Uhrzeiten kannte er nicht, er zaehlte die Zeit mit gerauchten Zigaretten).
Und am Ende gabs dann noch ein BBQ am See, welches dann ziemlich lange ging, da er uns Unmengen von Wuerstchen und Fleisch anbot. Als Nachtisch gabs noch gegrillte Banane, mit viel Zucker drauf, dann nen doppelten Schlag Dulce de Leche (argentinischer Nutellaersatz) und noch nen Schlag Schlagsahen und dann nochmal ne halbe Dose Zucker, schwer wars. So mussten wir bei der Heimfahrt auch fast alle "K.....en". Aber trotzdem wars super.
Wir tauschten uns mal richtig mit den Israelis aus, wir erfuhren einiges ueber Ihre harte Zeit bei der Arme, die jede Frau nach der Schule 2 Jahre zu besuchen hat und jeder Junge 3 Jahre. Und einiges ueber die Situation in Ihrem Land. Aber das alles zu erzaehlen wuerde den Rahmen sprengen. Sprecht uns zuhause darauf an, wir erzaehlen Euch dann gern mehr davon.

(Jorge, der juedische Argentinier mit australischem Aussehen und immer ne Kippe im Mund)
(Jorge bei seinen zwei Lieblingsbeschaeftigungen, rauchen und Mate trinken)


(Ein Bild fuer die neuen Geschichtsbuecher, zwei Deutsche zusammen mit 11 Israelis, vor 50 Jahren noch undenkbar)

(Die Landschaften der chilenischen Schweiz, Berge, Tannen und Seen)

Ansonsten machte es uns Freude deutsche Spuren beim Reisen zu sehen. Oftmals sieht man ja nur amerikanische oder spanische. Nicht aber in Chile. Hier wird des oefteren auch mal deutsch gesprochen, oder deutsch gegessen. So gibt es hier nachmittags wie bei uns Cafe und Kuchen oder in den Kneipen findet man Bier das nach deutschem Reinhaltungsgebot oder wie auch immer gebraut wird. Es soll auch noch verkappte Nazis in Chile geben, allerdings sind wir denen nicht begegnet. Man sah aber an einigen Restaurants althergebrachte Namen und Sprueche, die einem den Anschein ueber altes Denken geben, allerdings sind das nur Vermutungen. Wir machten die Erfahrung, dass sich hier viele Deutsche, Schweizer und Oesterreicher in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart niedergelassen haben und sich recht gut integrierten. So kommt man auch als Tourist mit ihnen in Kontakt und erfaehrt immer lustige Geschichten ueber das Leben hier. Und wir trafen noch keinen, der seine Entscheidung hier zu leben bereute. Von daher muss es ja wohl passen.

(Produkte mit deutschen Wurzeln, das tut gut)

(Hier wird nachmittags auch "Kuchen" gegessen)

(Es scheint als ob manche Deutschstaemmige in der Geschichte stehen geblieben sind)

(Das Cafe Haussmann, hier trifft man viele Chilenen mit deutschen Wurzeln)

Aber auch kein Wunder, denn schliesslich gibt es hier sehr schoene Landschaften und Chile bietet europaeischen Standart. So fuehlten wir uns im letzten Land, dass wir auf unserer Reise hier in Amerika besuchten sehr wohl und wollen bestimmt auch mal wieder kommen.
(Der Vulkan Villarica in Pucon, ein schoenes Ausflugsziel)

(Santiago umgeben von Bergen, die man sich aufgrund des Smogs dazudenken muss)
Da es die letzte Woche in Amerika war, kam es unweigerlich auch des oeftern zu Gespraechen und Gedanken was wohl das schoenste Erlebnis in den lezten 8 Monaten war. Oder oft werden wir auch gefragt, welches Land uns am besten gefallen hat. Und jedes Mal haben wir es schwer, da wir wirklich die 8 Monate in vollen Zuegen genossen und jedes Land und jeder Menschenschlag etwas besonderes hatte. Und nicht nur das Land und die Leute, nein auch unsere Reisebekannte, die oftmals zu unseren Freunden wurden, gaben vielen Ereignissen noch die Wuerze. So gab es eigentlich nie eine Zeit des Kummers oder des Heimwehs. Ok, die erste Stunde in Vancouver war hart, dort dachten wir schon nach, was wohl alles vor uns liegt und wie alles werden wird. Danach war es nur noch genial.
Trotzallem wollen wir Euch die Antwort nicht schuldig bleiben, was war am schoensten in Amerika? Also in einem Satz und mit einem Ding ist das Ganze nicht gesagt, aber fangen wir mal an.
Wir erinnern uns gern zurueck und besonders an:
  • die letzten paar Tage in Ravensburg bei Caia und Holger,
  • den Beginn unserer Reise in Bayern bei Cettos als wir noch die letzten Tipps und Medikamente ausgetauscht haben,
  • unser gemeinsames Essen mit Nicole, Bret und Oli in Vancouver, die uns vom Leben in Kanada berichteten,
  • die Tandemtour auf Vancouver-Island mit den anschliessend besten "Fish and Chips" die wir bisher hatten,
  • das Wandern in den Rocky Mountains,
  • das Beobachten der Baeren im Sequoia NP,
  • das Treffen mit Christine und ihrer Familie und Freunde in San Franzisco,
  • den Besuch im Hearst Castle,
  • die Fahrt auf den Spuren des Goldrausches in Californien,
  • die Drehorte von dem Weinfilm Sideways,
  • David Copperfield in Las Vegas,
  • die Coastline suedlich von LA,
  • den bizzaren Grenzuebergang nach Mexico,
  • unseren ersten Abend in Mexico mit unseren Reisebekannten aus Sydney Jodie und Alberto, die ebenfalls eine Amerikareise machen und bei denen wir am Ende unserer Reise in Sydney Gast sein werden,
  • Mexico City und das Fussballspiel im Azthekenstadion,
  • die Reise durch Yukatan mit Christian bei der wir den Spuren der Maya folgten,
  • die Selgelschifffahrt auf der Karibik,
  • die zwei Wochen Sprachkurs in Antigua und das Wohnen bei Sarah,
  • die Bekanntschaft mit dem Fabrikanten Horst in Guatemala City,
  • den Tag in El Salvador, als uns Guillermo sein Land zeigte,
  • super Essen (healthy) und Idylle auf der Isla Ometepe (Nicaragua)
  • Kathie und James aus England mit denen wir feuchtfroehliche Weihnachten und Sylvester feierten,
  • Galapagos und unser Traumschiff die "Beagle",
  • die Baienfurther Bekanntschaft Eva und Uli, die unsere Freunde wurden und mit denen wir immer wieder Zusammenkuenfte mit genialen Essen feierten,
  • Sandboarden in der Sandwueste bei Ica
  • die Mystik bei Machu Pichu,
  • die Downhillfahrt auf der gefaehrlichsten Strasse der Welt in La Paz,
  • die Durchquerung der Salzwueste
  • die Besteigung des 5640er in der Atacama Wueste,
  • die Woche bei Silke und Riccardo in Salta, deren Internetseite fuer ihr B&B fertiggestellt ist. Ueberzeugt Euch selbst: www.carpediemsalta.com.ar
  • die Wassermassen des Iquazu,
  • Buenos Aires und das genialeste Essen ueberhaupt,
  • die Pinguine auf der Peninsula Valdez,
  • das Ende der Welt in Ushuaia und seinem launischem Wetter,
  • die spektakulaeren Eisbrueche des Gletschers Perito Moreno,
  • die Wanderung auf den Gletschersee des Fitz Roy, bei der wir den Schweitzer Armin kennen lernten und
  • an die Tour mit Indiana-Jorge und den 8 Israelis und
  • last but not least an die vielen emails und Nachrichten die uns aus Deutschland erreichen, so vergessen wir unsere Heimat nicht und wissen worauf wir uns freuen koennen.
So sammelten sich einige Erinnerungen in den letzten 8 Monaten und die Reise ist noch nicht zu Ende. Wir verlassen Amerika, das eigentlich der Ausloeser dieser Reise war, als wir vor 6 Jahren, nach einem Diavortrag, beschlossen diesen Kontinent gemeinsam zu bereisen. So planten wir es und so machten wir es. Wir hoffen wir konnten Euch ein wenig von unseren Erfahrungen und Freuden abgeben und haben Euch vielleicht sogar angesteckt, das eine oder andere Land zu besuchen. Uns wuerde es freuen.
Von daher sagen wir beide jetzt erst mal "Hasta la vista" zu Amerika und freuen uns auf unseren letzten, grossen Abschnitt. Auf gehts nach "Down Under".

(Mit diesem Bild sagen wir Tschuess Amerika, schee wars)

Yvonne und Alex, the worldwalkers