Samstag, 24. März 2007

Hasta la vista America

A Gruezi aus dr chilenischen Schwietz,
(Willkommen in der chilenischen Schweiz, mit Schwarzbrot und Landjaeger)

Heute zum letzten Mal aus Amerika. Uns zittern schon die Knie, so aufgeregt sind wir vor dem Flug nach Australien. Noch 9 Stunden, dann ist es soweit. Aber bis dorthin haben wir noch die Zeit Euch von unseren Erlebnissen der letzten Woche zu berichten.

Viel Neues gab es allerdings nicht. Wir hielten uns in der chilenischen Schweiz auf, von daher gab es keinen neuen Landschaftstypen zu bewundern. Immer noch praegen Berge, Seen und Wanderwege die Landschaft, ok es gibt ein paar Vulkane, die gibt es jetzt ¡n der Schweiz weniger.

Ein Ereignis ist dennoch erwaehnenswert. Wir machten naemlich eine Tour mit Jorge. Ein argentinischer Indianajones mit juedischer Abstammung, der sich darauf spezialisiert hat israelische Turisten die Gegend zu zeigen. Da uns die Tour empfohlen wurde und wir auch mal Israelis naeher kennen lernen wollten, meldeten wir uns an einer endlos langen Schlange bei Ihm an.
Wir hatten Glueck und bekamen durch Conections noch zwei Platze in seinem Jeep. Zu unserer Verwunderung sprach das Sprachtalent Jorge neben spanisch, portugisisch, englisch und hebraeisch auch deutsch, da er 3 Jahre in Muenchen gelebt hatte und dort scheinbar das Autofahren gelernt hat. Was wir aber bezeifeln, denn so wie er mit seinem Jeep umging, das grenzt schon an mutwillige Zerstoerung. Schon beim Beladen stellten wir fest, dass die zulaessige Personenzahl um ein vielfaches ueberschritten wurde. So waren wir mit Ihm 11 Passagiere. Dazu war sein Fahrstil eine einzige Kamikazienfahrt durch Waelder und durch saemtliche Baeche der Umgebung. Eine Strasse sahen wir selten und uns schuettelte es so durch die Karre, dass wir am Ende alle Beulen und blaue Flecken zu verzeichnen hatten. Die Landschaften schauten wir immer zwei Zigarettenlaengen an (Uhrzeiten kannte er nicht, er zaehlte die Zeit mit gerauchten Zigaretten).
Und am Ende gabs dann noch ein BBQ am See, welches dann ziemlich lange ging, da er uns Unmengen von Wuerstchen und Fleisch anbot. Als Nachtisch gabs noch gegrillte Banane, mit viel Zucker drauf, dann nen doppelten Schlag Dulce de Leche (argentinischer Nutellaersatz) und noch nen Schlag Schlagsahen und dann nochmal ne halbe Dose Zucker, schwer wars. So mussten wir bei der Heimfahrt auch fast alle "K.....en". Aber trotzdem wars super.
Wir tauschten uns mal richtig mit den Israelis aus, wir erfuhren einiges ueber Ihre harte Zeit bei der Arme, die jede Frau nach der Schule 2 Jahre zu besuchen hat und jeder Junge 3 Jahre. Und einiges ueber die Situation in Ihrem Land. Aber das alles zu erzaehlen wuerde den Rahmen sprengen. Sprecht uns zuhause darauf an, wir erzaehlen Euch dann gern mehr davon.

(Jorge, der juedische Argentinier mit australischem Aussehen und immer ne Kippe im Mund)
(Jorge bei seinen zwei Lieblingsbeschaeftigungen, rauchen und Mate trinken)


(Ein Bild fuer die neuen Geschichtsbuecher, zwei Deutsche zusammen mit 11 Israelis, vor 50 Jahren noch undenkbar)

(Die Landschaften der chilenischen Schweiz, Berge, Tannen und Seen)

Ansonsten machte es uns Freude deutsche Spuren beim Reisen zu sehen. Oftmals sieht man ja nur amerikanische oder spanische. Nicht aber in Chile. Hier wird des oefteren auch mal deutsch gesprochen, oder deutsch gegessen. So gibt es hier nachmittags wie bei uns Cafe und Kuchen oder in den Kneipen findet man Bier das nach deutschem Reinhaltungsgebot oder wie auch immer gebraut wird. Es soll auch noch verkappte Nazis in Chile geben, allerdings sind wir denen nicht begegnet. Man sah aber an einigen Restaurants althergebrachte Namen und Sprueche, die einem den Anschein ueber altes Denken geben, allerdings sind das nur Vermutungen. Wir machten die Erfahrung, dass sich hier viele Deutsche, Schweizer und Oesterreicher in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart niedergelassen haben und sich recht gut integrierten. So kommt man auch als Tourist mit ihnen in Kontakt und erfaehrt immer lustige Geschichten ueber das Leben hier. Und wir trafen noch keinen, der seine Entscheidung hier zu leben bereute. Von daher muss es ja wohl passen.

(Produkte mit deutschen Wurzeln, das tut gut)

(Hier wird nachmittags auch "Kuchen" gegessen)

(Es scheint als ob manche Deutschstaemmige in der Geschichte stehen geblieben sind)

(Das Cafe Haussmann, hier trifft man viele Chilenen mit deutschen Wurzeln)

Aber auch kein Wunder, denn schliesslich gibt es hier sehr schoene Landschaften und Chile bietet europaeischen Standart. So fuehlten wir uns im letzten Land, dass wir auf unserer Reise hier in Amerika besuchten sehr wohl und wollen bestimmt auch mal wieder kommen.
(Der Vulkan Villarica in Pucon, ein schoenes Ausflugsziel)

(Santiago umgeben von Bergen, die man sich aufgrund des Smogs dazudenken muss)
Da es die letzte Woche in Amerika war, kam es unweigerlich auch des oeftern zu Gespraechen und Gedanken was wohl das schoenste Erlebnis in den lezten 8 Monaten war. Oder oft werden wir auch gefragt, welches Land uns am besten gefallen hat. Und jedes Mal haben wir es schwer, da wir wirklich die 8 Monate in vollen Zuegen genossen und jedes Land und jeder Menschenschlag etwas besonderes hatte. Und nicht nur das Land und die Leute, nein auch unsere Reisebekannte, die oftmals zu unseren Freunden wurden, gaben vielen Ereignissen noch die Wuerze. So gab es eigentlich nie eine Zeit des Kummers oder des Heimwehs. Ok, die erste Stunde in Vancouver war hart, dort dachten wir schon nach, was wohl alles vor uns liegt und wie alles werden wird. Danach war es nur noch genial.
Trotzallem wollen wir Euch die Antwort nicht schuldig bleiben, was war am schoensten in Amerika? Also in einem Satz und mit einem Ding ist das Ganze nicht gesagt, aber fangen wir mal an.
Wir erinnern uns gern zurueck und besonders an:
  • die letzten paar Tage in Ravensburg bei Caia und Holger,
  • den Beginn unserer Reise in Bayern bei Cettos als wir noch die letzten Tipps und Medikamente ausgetauscht haben,
  • unser gemeinsames Essen mit Nicole, Bret und Oli in Vancouver, die uns vom Leben in Kanada berichteten,
  • die Tandemtour auf Vancouver-Island mit den anschliessend besten "Fish and Chips" die wir bisher hatten,
  • das Wandern in den Rocky Mountains,
  • das Beobachten der Baeren im Sequoia NP,
  • das Treffen mit Christine und ihrer Familie und Freunde in San Franzisco,
  • den Besuch im Hearst Castle,
  • die Fahrt auf den Spuren des Goldrausches in Californien,
  • die Drehorte von dem Weinfilm Sideways,
  • David Copperfield in Las Vegas,
  • die Coastline suedlich von LA,
  • den bizzaren Grenzuebergang nach Mexico,
  • unseren ersten Abend in Mexico mit unseren Reisebekannten aus Sydney Jodie und Alberto, die ebenfalls eine Amerikareise machen und bei denen wir am Ende unserer Reise in Sydney Gast sein werden,
  • Mexico City und das Fussballspiel im Azthekenstadion,
  • die Reise durch Yukatan mit Christian bei der wir den Spuren der Maya folgten,
  • die Selgelschifffahrt auf der Karibik,
  • die zwei Wochen Sprachkurs in Antigua und das Wohnen bei Sarah,
  • die Bekanntschaft mit dem Fabrikanten Horst in Guatemala City,
  • den Tag in El Salvador, als uns Guillermo sein Land zeigte,
  • super Essen (healthy) und Idylle auf der Isla Ometepe (Nicaragua)
  • Kathie und James aus England mit denen wir feuchtfroehliche Weihnachten und Sylvester feierten,
  • Galapagos und unser Traumschiff die "Beagle",
  • die Baienfurther Bekanntschaft Eva und Uli, die unsere Freunde wurden und mit denen wir immer wieder Zusammenkuenfte mit genialen Essen feierten,
  • Sandboarden in der Sandwueste bei Ica
  • die Mystik bei Machu Pichu,
  • die Downhillfahrt auf der gefaehrlichsten Strasse der Welt in La Paz,
  • die Durchquerung der Salzwueste
  • die Besteigung des 5640er in der Atacama Wueste,
  • die Woche bei Silke und Riccardo in Salta, deren Internetseite fuer ihr B&B fertiggestellt ist. Ueberzeugt Euch selbst: www.carpediemsalta.com.ar
  • die Wassermassen des Iquazu,
  • Buenos Aires und das genialeste Essen ueberhaupt,
  • die Pinguine auf der Peninsula Valdez,
  • das Ende der Welt in Ushuaia und seinem launischem Wetter,
  • die spektakulaeren Eisbrueche des Gletschers Perito Moreno,
  • die Wanderung auf den Gletschersee des Fitz Roy, bei der wir den Schweitzer Armin kennen lernten und
  • an die Tour mit Indiana-Jorge und den 8 Israelis und
  • last but not least an die vielen emails und Nachrichten die uns aus Deutschland erreichen, so vergessen wir unsere Heimat nicht und wissen worauf wir uns freuen koennen.
So sammelten sich einige Erinnerungen in den letzten 8 Monaten und die Reise ist noch nicht zu Ende. Wir verlassen Amerika, das eigentlich der Ausloeser dieser Reise war, als wir vor 6 Jahren, nach einem Diavortrag, beschlossen diesen Kontinent gemeinsam zu bereisen. So planten wir es und so machten wir es. Wir hoffen wir konnten Euch ein wenig von unseren Erfahrungen und Freuden abgeben und haben Euch vielleicht sogar angesteckt, das eine oder andere Land zu besuchen. Uns wuerde es freuen.
Von daher sagen wir beide jetzt erst mal "Hasta la vista" zu Amerika und freuen uns auf unseren letzten, grossen Abschnitt. Auf gehts nach "Down Under".

(Mit diesem Bild sagen wir Tschuess Amerika, schee wars)

Yvonne und Alex, the worldwalkers

Mittwoch, 14. März 2007

Von Feuerland und anderen heissen Dingen

Hola, que tal? Muy bien y tu? Muy bien tambien, por que?
(Heute sagen wir "Hola" aus Feuerland, wo man an einem Tag alle Wetterextreme erleben kann, im Moment ist es windig, eiskalt und es schneit)

Vor zwei Wochen war es soweit, wir brachen auf ans Ende der Welt, oder besser gesagt nach Feuerland. Keiner weiss so richtig warum der Zipfel von Argentinien und Chile Feuerland heisst, denn Feuer sieht man keines, dafuer aber jede Menge Wind, Regen, Schnee, Waerme und Kaelte. Und meistens alles an einem Tag. So war auch schon der Landeanflug nach Ushuaia, der suedlichesten Stadt der Welt, ein kleines Abenteuer. Die Maschine wurde staendig vom Wind hin und hergeschmissen. Wir machten drei Kreuze als wir auf Land aufsetzten. Spaeter erfuhren wir, das der Landweg genauso abenteuerlich ist, denn da muss man ueber die Magellanstrasse, auf der es hoehere Wellen zu ueberwinden gab, wie die Faehre gross war.

Man merkt es wurde rauh dort unten. Warum lebt man dort ueberhaupt? Angenfagen hat alles mit Indianern. Die fuehlten sich dort so wohl, dass sie sogar nur mit Lendenschurtz begleitet rumsprangen, kaum zu glauben, aber ihr seht es auf dem Bild. Naja, irgendwann kamen mal wieder die Europaer und kultivierten so gut es ging. Sie gaben den Indianern was zum Anziehen und bauten zudem ein grosses Gefaengnis. Beides war nicht die beste Idee. Denn die Indianer wurden durch das Tragen der Klamotten krank, besser gesagt weil die Klamotten nach dem Fischen staendig feucht waren und nach einiger Zeit viele Insekten und Erreger darin hausten. So gab es bald keine Indianer mehr. Und den Haeftlingen ging es auch nicht besser. Die Gefaengnisbedingungen waren so hart, dass auch die nie alt wurden.

(Die Indianer lebten als erste Menschen in Feuerland, und dass trotz dem Klimas recht leicht bekleidet)

(Dann kam das Gefaengnis, mit rauhem Klima und rauhen Sitten...)

(...dass das nicht gut tat, sieht man am Gesicht dieses "35-jaehrigen" Gefangenen)

Trotz alledem gibt es immer noch ne Stadt dort unten und die blueht gerade richtig auf. Ihr Name Ushuaia und ihr Geschaeft der Tourismus. So ist Ushuaia auf jeden Fall eine Reise Wert, denn es gibt sehr viel Tierleben zu beobachten und einen schoenen Nationalpark zu bewandern und von hier geht es auch zur Antarktis. So wanderten wir und genossen das Tierleben und liessen die Antarktis mangels Zeit (und Geld) aus. Allerdings benoetigten wir zum Wandern erst mal neue Klamotten, so kauften wir lange Unterhosen, Handschuhe und Wollmuetze. Danach gings uns besser.

(Der suedlichste Leuchtturm der Welt liegt im Beagle-Kanal, auf dessen Grund sich auch unzaehlige Schiffwracks befinden)

(Selbst die Seeloewen brauchen in Feuerland ein dickes Fell)

(Weiter in den Sueden gehts nur noch mit Hilfe des Eisbrechers. Er nahm am naechsten Tag Kurs auf die Antaktis. Es gab noch Last-Minute-Angebote fuer 1300 Euro (10 Tage).

(Der Nationalpark von Ushuaia. Dieses Bild wurde eine halbe Stunde nach dem Schneegestoeberbild aufgenommen. Hier haben wir gerade Windstille, Sonne und Waerme)

Nach Feuerland gings mit dem Flieger nach El Calafate. Von dort aus gings zum Perito-Moreno-Gletscher. Eigentlich erwarteten wir nicht besonders viel von einem Gletscher. Immerhin haben wir auch einige vor der Haustuer. Allerdings liegen die nur so da und werden immer kleiner. Nicht aber hier. Zu aller Erstaunen sahen wir einen riesigen, massiven Gletscher der waechst und waechst. Sein apruptes Ende endet in einem See. Und das nicht nur so, nein, eher spektakulaer. Man muss sich eine 5 km lange und 60 Meter hohe, bruechige Eiswand vorstellen. Bei gutem Wetter brechen dann stuendlich Flanken von bis zu 60 Meter mit einem lauten Grollen und Donnern ab und stuerzen theatralisch in den See. Jeder Bauchflatscher ist ein Witz dagegen. Danach gibts noch ne Flutwelle, die jedes Boot schaukeln laesst. Ein Wahnsinn. Wir trauten unseren Augen nicht, ein Naturspektakel ohne gleichen. Auch jetzt bekommen wir noch feuchte Augen wenn wir daran denken.

(Der Perito-Moreno-Gletscher raubt einem beim ersten Anblick den Atem)

(Die 60 Meter hohe Steilwand des Gletschers wirkt friedlich, allerdings nur von weitem. Aufgrund des aktiven Eisbruchs ueber und unter Wasser musste das Boot 300 Meter Abstand halten)

Danach gings zum Wandern nach El Chalten. Man koennte meinen wir besuchten die Schweiz. Viele Berge, viele Seen, viele Wanderwege, viel Fondue und viele Schweizer. So wanderten wir viel, sahen viele Berge und viele Seen, vergassen Fondue zu essen und lernten einen netten Schweizer aus Zuerich kennen, den Armin. Gruetzi Armin. Eines war allerdings anders, es gab keinen teuren Franken.

(Nach 5 Stunden Bergwandern erreichten wir unser Ziel, den Gletschersee vom Mt. Fitz Roy. Den Rest des Berges trauen sich nur die Besten der besten Kletter zu)

Nach einer 2-taegigen Busfahrt erreichten wir Bariloche. Ja, die Distanzen in Argentienien sind echt der Hammer. 6 Stunden Bus ist Kurzstrecke, muss man sich mal vorstellen. Naja trotzdem siehts hier immer noch aus wie in der Schweiz. Aber egal, dafuer kommen wir vielleicht doch noch zum Fondue. Armin trafen wir auch wieder und wandern werden wir auch nochmal. Von daher gibts nicht mehr viel mehr zu berichten. Deshalb machen wirfuer heute Schluss und gehen in ein Cafe und essen Schokolade. Das gibts naemlich hier auch wie in der Schweiz und dazu noch so gut und aber viel billiger. Was will man mehr.

(Der Balkonblick von unserem Penthousezimmer, Luxus in Bariloche fuer nur 14 Euro die Nacht)

(Eine der vielen Schokotheken in Bariloche, gut fuer die Nerven und schlecht fuer die Figur)

Also, bis zum naechsten Mal

Yvonne und Alex

P.S.: Nur noch 10 Tage bis Australien.

Donnerstag, 1. März 2007

Von Buenos Aires nach Patagonien oder besser von der Waemre in die Kaelte

Hallo aus Patagonien,



(Im Hintergrund sind Pinguine und im Vordergrund wir)

Bevor wir nach Patagonien weiterzogen, hielten wir uns ein paar Tage in Buenos Aires auf. Was faellt einem in Deutschland zu Buenos Aires ein, wenn man noch nicht dort war? Natuerlich Slums, gefaehrlich und dann nochmal gefaehrlich. Grosser Irrglauben. Geht wohl vielen so uns auch. Auf jeden Fall ist Buenos Aires eine der schoensten 10 Staedte auf der Welt, das liessen wir uns von der Dame im Tourist Office sagen. Und wir staunten nicht schlecht, als wir in die Stadt mit dem Taxi eintauchten. Viele schoene, grosse Haeusser aus der Zeit um 1900. Welcher Baustil war das gleich? Ich glaub mal der Baustil um die Gruenderzeit. Dazu wunderschoene Plaetze und Parks in den entsprechend, schoenen und interessanten Stadtteilen. Dazu das beruemte Viertel Boca, mit seinem Stadion aus den 40ern, in dem sich Maradonna bei den Boca Juniors nach Europa spielte. Ueberall Strassencafes und abends eine entsprechend, schoene Restaurantszene wo Tango getanzt wird, der ja bekanntlich aus Buenos Aires stammt. Dazu kommen die schoenen und schicken Argentinier, die den Italienern in Sachen Mode nicht nachstehen. Wenn wir an unsere vier Tage Buenos Aires zurueckdenke, kommen wir ins Schwaermen, eine Stadt die fasziniert.



(Schoene und alte Gebaeude praegen Buenos Aires Stadtbild im Zentrum)


(Im Stadtteil Boca sind die Haeuser bunt bemalt was aber nicht so bekannt ist wie ...)


(... wie sein Fussballspieler, der hier erkannt wurde. Maradonna spielte die Saison 1980/81 fuer die Bocas Juniors. )

(Deshalb ist auch seine Vip-Lodge im Bocas Stadion herausragend, unter vielen blauen Stuehlen gibt es eine gelbe Bank fuer Maradonna)

Ein Highlight in Buenos Aires war das Wiedersehen mit Eva und Uli, unsere Bekannten aus Baienfurt. So feierten wir es mit nem schicken Essen im Hafenviertel. So koennen wir gleich mal die Essensgewohnheiten der Argentinier verdeutlichen. Geht man abends in Argentienien Essen, dann sollte das nicht vor 22 Uhr sein, denn vorher sitzt man alleine im Lokal und bekommt unter umstaenden auch aufgewaermte Kueche, da der Koch noch gar nicht da ist. Geht man ein wenig spaeter, dann steht man gerne mal eine halbe Stunde Schlange. So wars bei uns zumindest. Macht nichts, macht ja jeder und dann weiss man auch, dass das Lokal gut ist. Und das war es. Denn angefangen wird mit Brot und allerlei guten Dingen zum Drauflegen oder Draufstreichen. Danach gibt es auch hier allerlei Vorspeisen, die alle immer sehr lecker sind. Aber das Hauptgericht besteht auf jeden Fall aus Fleisch und zwar Rindfleisch. Und dabei meine ich kein kleines Steak, nein eigentlich ist es fast immer wesentlich mehr. Hier bestellt man entweder ein halbes Kilo Rind oder ein dreiviertel. Dazu gibt es Beilagen, aber die sind den Argentieniern nicht wichtig, hauptsache viel Rind. Ja so taten wir es auch und wir sagen Euch, das war das beste Rind unserer Tage. Inzwischen wissen wir auch warum. Das Rind hier steht nie im Stall und hat eine Weide, so weit das Auge blicken kann. So bekommt man also zufriedenes Fleisch auf den Teller und das schmeckt man auch. Dazu einen guten Rotwein, den man aus einem 100seitigen Weinbuch aussucht, was einige Zeit dauern kann. Dazu nette Tangomusik und fertig ist der perfekte Dinner(vielleicht moechte sich ja einer der tausenden Hobbykoeche inspirieren lassen). Eva, Yvonne, Uli und ich werden uns wohl noch lange an diesen Abend erinnern, wir assen 2 Stunden und hatten dabei reichlich Spass und reichlich Fleisch. Toll wars.

(Der Obelisk, das Wahrzeichen von Buenos Aires)
(Nachts faengt die Stadt an zu leben und zu glaenzen...)
(... dann gibt´s gegrilltes Fleisch, zur Ausnahme auch mal vom Schwein ...)
(... und danach wird zur Verdauung an allen Ecken Tango getanzt)

Ja und dann gings weiter nach Patagonien. Patagonien gehoert zwar zu Argentinien, sollte man aber nicht meinen, wenn man die Argentinier so vom Fussball her kennt. Braungebrannte Typen mit leicht indianischem Touch. Das findet man hier unten nicht mehr, zum einen gibt es hier nicht mehr so viel Sonne zum braun werden und zum andern hat ein argentinischer Praesident im 19. Jhrd. einfach alle Indianer umbringen lassen, um dieses Gebiet Europaern anzubieten und damit auch europaeisch zu machen. Sehr harte und traurige Geschichte, aber wahr. So findet man hier sehr viele Argentinier europaeischen Ursprungs und daher auch viele europaeische Einfluesse. Das heisst Haeuschen mit Giebeldaechern, Gartenzaeunen, nachmittags gibt es sogar Kaffee und Kuchen. Man koennte meinen die Immigranten haetten das europaeische Wetter auch gleich mit in die Kisten gepackt, hier windet es naemlich wie in unseren besten Herbsttagen. So tragen wir zur Zeit all unsere Klamotten am Koerper und nicht mehr wie ueblich im Rucksack.

Aber dafuer gibt es hier unglaublich schoenes Tierleben, dass man in Europa bestimmt nicht hat. Zum Beispiel Orkas die ihre Runden drehen, Wale die vorbeiziehen, Seeloewen und Seeelefanten die sich genuesslich am Strand breitmachen, Guerteltiere die lustig aussehen und jede Menge Pinguine, fast 2 Millionen, das ist doch mal ne Zahl. Schon mal mit sovielen Pinguinen am Strand gesessen¿? Nein? Wir auch noch nicht. Aber es lohnt sich. Sie sind lustig beim Stehen, beim Gehen und beim Tauchen. Das alles kann man den ganzen lieben langen Tag beobachten, ohne dass es einem langweilig wird. War ne super Sache. Ach ja, Delfine, es gibt ja noch Delfine, die aussehen wie Orkas und wenn man Glueck hat sieht man sie auch noch bei der Delfinwatching-Tour, die fast anderthalb Stunden auf hoher See im Gummiboot stattfindet und bei eisigem Winde und hohen Wellen einem vorkommt wie eine Rettungsaktion am Cap Horn. Aber macht nichts, denn wie gesagt, wenn man Glueck hat sieht man Delfine und wenn nicht, dann ist das doch die optimale Vorbereitung auf Feuerland, dem Ende der Welt, wo es morgen hingehen soll.
(So muss man sich kleiden um Delphine zu sehen

und wenn man Glueck hat springen sie so vor einem rum)

(Seeelefanten, die "Maennchen" bis zu 4000 kg schwer)

(Auch Orkas und Seeloewen sind hier zu sehen, wobei hier der Seeloewe den kuerzeren zieht)

(Am Ende noch ein Bild von Eva an Ihre Freunde und Familie. Sie durfte ihren Geburtstag mit Pinguinen feiern)

Bis dahin alles Gute und hasta luego.

Yvonne und Alex